Neu: die "Futterkiste Jakobshagen" Weiter

März: gehst Du gar nicht ins Gelände?

Schaffe erst die Bedingungen und dann fange an, zu arbeiten.
Klaus Dittirich, Horseman

Als wir unseren Pferdehof vor vier Jahren gegründet haben, war schnell klar: ins Gelände können wir mit den Pferden erst einmal nicht.

Und sind damit auf viel Kritik gestoßen.

Haben wir Angst? Reichen unsere Kompetenzen nicht aus? Kann man uns überhaupt Pferde zur Ausbildung anvertrauen, wenn wir "nicht einmal ins Gelände gehen"?...

Nein - Angst haben wir nicht. Ja - unsere Kompetenzen reichen aus. Und ja: uns Pferde zur Ausbildung anzuvertrauen, ist eine gute Idee!!!

Um es vorweg zu nehmen: inzwischen gehen wir mit allen unseren Pferden ins Gelände. Jedes nach seinen Möglichkeiten. Immer sicher. Und stets entspannt und voller Freude!

Zu Beginn: ging das nicht. Es fehlte an sämtlichen Voraussetzungen. Wir haben entschieden, Geduld zu bewahren. Waren uns sicher: wenn Alles stimmt, wird dieses Thema sich von alleine finden.

Dass Gelände nicht heißt: "ich nehme mein Pferd und gehe raus!" steht aus unserer Sicht außer Frage. Vielmehr ist das Geländereiten oder der Geländespaziergang ein Kapitel im Zusammensein mit Pferden, das mit Vertrauen und Entspannung in engstem Zusammenhang steht. Natürlich sollen die Pferde auch einmal etwas Anderes als das gewohnte Lebens- und Arbeitsumfeld sehen. Und natürlich sollen sie in verschiedensten Situationen handlebar / reitbar sein und bleiben. Das allerdings setzt Vertrauen und Entspannung voraus. Womit wir wieder am Anfang wären: schaffe erst Bedingungen und dann schau, ob Dein Pferd sich Dir anschließt.

In unserem Fall führte bis vor Kurzem der einzige Weg ins Gelände durch das gesamte Dorf Jakobshagen. Entlang der viel und häufig sehr schnell befahrenen Dorfstraße. Das ist und bleibt gefährlich. Ganz besonders in den Sommermonaten, wenn hier viele Landmaschinen unterwegs sind.

Wir waren uns nicht sicher, ob alle Pferde - auch die, die zuhause bleiben! - ruhig und gelassen die Tatsache hinnehmen, dass eines von ihnen unterwegs ist. Und unser Team war zu klein, um für alle Eventualitäten Personal zu "postieren".

Unsere ganze Konzentration lag auf dem Aufbau des Gesamtkonzeptes. Die Köpfe rauchten über Förderanträgen, konzeptionellen Ideen, Marketing und Kundenpflege. Unsere Körper waren erschöpft von der hohen Belastung aus Stallarbeit, Training und!!!! Bauarbeiten. Alles in Allem kein guter Grundzustand, um ein Thema zu etablieren, bei dem es wichtig ist, fit, ruhig, frei und entspannt zu sein.

Jetzt, knapp vier Jahre später, haben wir sie: die sicheren Bedingungen. Mit einer einzigen gut einsehbaren Straßenüberquerung direkt am Hoftor. Danach geht's auf einem inzwischen kultivierten Weg über unsere Heuwiese ins freie Gelände. Es zeigt sich, dass sich die geduldige Arbeit der letzten Jahre auf kleinem Raum mit den Pferden gelohnt hat: es ist ein neues und inniges Vertrauensverhältnis auf beiden Seiten entstanden. Wir haben uns über alle Kritik hinweg Souveränität erarbeitet. Und uns damit für Jeden, der uns um Unterstützung bei der Ausbildung seines Pferdes bittet, Wissen und Kompetenz erarbeitet. Mehr noch: wir können unsere Pferde sogar dafür einsetzen, unerfahrenen oder unsicheren Tieren draußen Halt und Sicherheit zu geben.

Und ja: ich stehe dazu, einen lockeren, fröhlichen Spaziergang mit Pferd einem spannungsgeladenen Ritt vorzuziehen. Für mich ist und bleibt das Thema Gelände eine Auszeit von meiner eigentlichen Trainingsarbeit. Und ja: ich gehe gern zu Fuß, wenn das der bessere Weg ist, mit meinem Pferd im Einklang zu sein!


Wir sind Mitglied im Verband www.proagro.de

Pferdehof Jakobshagen GbR
Wir freuen uns auf ihre Anfrage.

©2021 Annabelle Krieg